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Stören Sie Ihre alten Geister!
Unternehmenstransformationen hängen von individuellen Veränderungen ab. Meistens stecken Mitarbeitende in alten Mustern fest, hemmen notwendige Entwicklungen. Das muss nicht sein. Nützen Sie einen der erfolgreichsten Prozesse, durch den Sie Ihr Verhalten wirksam und anhaltend ändern – in nur 5 Schritten.
Transformationen verändern die Anforderungen an Mitarbeitende und Führende zugleich. Letztere eröffnen mir beispielsweise, dass sie sich um ihre Wirkung im System sorgten. Weil ich alles rasch verändert, greifen ihre bisherigen Denk- und Handlungsmustern zu kurz. Sich suchen nach einem Ausweg.
Ein praktischer Vorschlag liefert die Adult Development Theory, welche vor allem auf Robert Kegan und Lisa Lahey zurückgehen. Sie besagt, dass sich Menschen über Bewusstseinsstufen entwickeln, dass sich also der Grad ihres «Erwachsenseins» dadurch äussert, wie sie sich im Umfeld wahrnehmen und mit ihm interagieren. Hier stelle ich Ihnen die drei häufigsten Bewusstseinsstufen vor, wie sie sich mir auch in meinen Leadership Coachings zeigen:
Bewusstseinsstufen erkennen
Ein «socialized mind» erklärt seine Existenz und Wirkung stets in Abhängigkeit einer bestimmten Referenzgruppe, die es zu unterstützen und zu beschützen gilt. Es orientiert sich daran, Bestrafung zu minimieren, Regeln einzuhalten und auch dafür zu sorgen, dass Regeln eingehalten werden, ohne diese zu hinterfragen. Führungskräfte auf dieser Bewusstseinsstufe tendieren dazu, Entscheidungen breit abzustimmen, den Kompromiss zu suchen, um einen Ausschluss aus der Community zu vermeiden.
Ein «self-authored mind» sieht sich im Driver Seat des eigenen Lebens. Es verfolgt einen eigenen Plan, eigene Absichten und nützt Ressourcen, um seine Ziele zu erreichen. Konflikte sieht es als notwendige und unvermeidbare Konsequenz. Führungskräfte auf dieser Bewusstseinsstufe verstehen ihr Umfeld als Raum von Möglichkeiten, ihren Weg zu gestalten, Dinge in ihre Richtung zu bewegen und einen erkennbaren Fussabdruck zu hinterlassen.
Ein «self-transforming mind» schliesslich sieht sich als eine Art Inkubator für Entwicklungen, die grösser sind als es selbst. Es gestaltet Rahmenbedingungen und führt Gespräche, die sich an einem «grossen Ganzen» orientieren. Führungskräfte auf diesem Bewusstseinsniveau fördern die Eigenbewegung aller Systemelemente und sorgen gleichzeitig für eine gemeinsame Ausrichtung dieser Bewegungen. Sie nehmen sich dabei aus der Gleichung und erzeugen Wirkung durch sich selbst.
Vertikale Entwicklung ermöglichen
Die Bewusstseinsstufen prägen das Verhalten. Genau hier setzt der von den beiden Autoren (und Harvard Professoren) ausgearbeitete Entwicklungsprozess an: Er fördert keine weiteren Fähigkeiten (sogenanntes up-skilling oder Horizontal Development), sondern erweitert die Selbstbewusstheit eines Individuums (sogenanntes Vertical Development). Denn es sind Verhaltensmuster der einen Bewusstseinsstufe, die unsere Weiterentwicklung auf eine andere Stufe verhindern. Wir erkennen dies zum Beispiel daran, dass wir trotz besten Absichten immer wieder alte Muster zeigen (Mitarbeitende kontrollieren, Konflikte vermeiden, alles lieber selber machen, uns auf Operatives statt Strategisches konzentrieren, …) – kurz: Wir sind immun gegen (beabsichtigte) Veränderungen, weil wir uns vor möglichen Verletzungen und Schäden schützen wollen. Und so halten wir an Bekanntem fest, obwohl Transformationen etwas ganz anderes von uns erwarten. Unsere eigenen Schutz-Geister bremsen uns aus.
Immunity To Change Coaching
Deswegen nennen wir die Arbeit an den Bewusstseinsstufen auch Immunity To Change Coaching – kurz ITC Coaching. Es soll die soeben beschriebene Immunität vor Veränderungen aufdecken und überwinden. Seit ich 2011 und 2013 die beiden ITC Weiterbildungslehrgänge absolviert habe, setze ich ITC Coaching oft und erfolgreich ein. Die befreiende Wirkung dieses Prozesses auf meine Klienten fasziniert mich jedesmal auf’s Neue. Deswegen schildere ich Ihnen diesen 5-Schritte-Prozess nun gerne.
Schritt 1/5 «Worin möchten / sollten / müssen Sie besser werden?» Es sind gerade Veränderungsziele, die mehr oder weniger von etwas beinhalten, mit denen wir uns besonders schwertun. Dieses Ziel muss Ihnen wirklich wichtig sein, zu einer massgeblichen und vor allem konkreten Verbesserung führen. Formulieren Sie es positiv.
Schritt 2/5 «Mit welchem Verhalten verhindern Sie erfolgreich, ihr Ziel (aus Schritt 1) zu erreichen?» Notieren Sie sich alle Ihre Vermeidungstaktiken – ihre Selbstsabotage. Befragen Sie dazu nötigenfalls auch Peers oder Freunde. Eine Liste von ca. 5 Punkten ist vollkommen ausreichend. Viele Coachees denken an dieser Stelle, dass Sie nun einfach das Gegenteil machen müssen, um ihr Ziel zu erreichen. Doch wenn dies so einfach wäre, hätten sie das schon längst selbst geschafft. Die Ursachen des Nichterreichens liegen wesentlich tiefer.
Schritt 3/5 - Teil 1 «Welche Befürchtungen steigen in Ihnen hoch, wenn Sie diese Taktiken (aus Schritt 2) nicht mehr anwenden dürften?» Gehen Sie Ihre Liste aus Schritt 2 konsequent durch und identifizieren Sie Ihre Sorgen, Ängste und Befürchtungen. Dieser Schritt führt Sie in Ihr Unterbewusstsein und in die Welt Ihrer (alten) Geister. Rechnen Sie damit, dass diese nicht gerne gestört werden und Sie sich zunehmend unwohl fühlen. Denn Sie sind nun dran, diesen Geistern ihre Existenzberechtigung zu entziehen.
Schritt 3/5 – Teil 2 Durchleuchten Sie nun ihre Sorgen (aus Teil 1) und suchen Sie nach einem gemeinsamen Nenner, nach der Geschichte dahinter. Mit welchem Verhalten können Sie diese Sorgen vermeiden? So finden Sie ihr verstecktes Ziel und damit Ihr persönliches Immunsystem, das sich gegen Ihre Entwicklungsabsichten stemmt. Das Immunsystem fühlt sich ungefähr so an, als stünden Sie mit einem Fuss auf dem Gaspedal und gleichzeitig mit dem anderen Fuss auf dem Bremspedal: Sie bleiben stehen.
Schritt 4/5 «Nehmen Sie nun an, dass Sie dieses versteckte Ziel nicht länger verfolgen könnten. Was glauben Sie, würde Ihnen dann passieren?» Mit dieser Frage befördern Sie einen wichtigen und wesentlichen Baustein aus dem Unterbewusstsein ans Tageslicht: Ihre Glaubenssätze. Sie liefern ihrem versteckten Ziel die Kraft, sich Ihnen und ihren Entwicklungsabsichten entgegenzustellen.
Schritt 5/5 Leider lassen sich Glaubenssätze nicht einfach durch Nachdenken auflösen. Sie haben sich tief in Ihre Verhaltensmuster eingegraben. Es gibt nur ein Weg, sie zu überwinden: Definieren Sie konkrete (kleine, vorsichtige) Experimente, die Ihnen aufzeigen, dass ein bestimmter Glaubenssatz nicht (mehr) wahr ist. Ihre neuen Erfahrungen helfen Ihnen, diesen Glaubenssatz zu überschreiben. Dadurch verliert ihr verstecktes Ziel an Widerstandskraft und die Chance erhöht sich, dass Sie ihr Entwicklungsziel tatsächlich auch erreichen. Indem Sie Glaubenssätze auflösen, bewegen Sie sich hin zu einem nächsten Bewusstseinsniveau und werden sich anders verhalten können – und beispielsweise Ihre verloren geglaubte Führungswirkung wiedererlangen.
An diesem Prozess lässt sich eindrücklich demonstrieren, wie eng Unternehmensentwicklung und persönliche Entwicklung verwoben sind. Das eine gelingt kaum ohne das andere.
Sie haben Lust, «sich selbst auszuprobieren»? Wollen diesen Prozess durchlaufen und ihre alten Geister auflösen? Dann melden Sie sich bei mir für ein ITC Coaching. Profitieren Sie von meinen jahrelangen Erfahrungen und öffnen Sie die Tore zu einer wahren (vertikalen) Entwicklung.